Um 1950 stand Riedl an der Spitze einer neuen Bewegung von 'Selbstwebern', die Entwurf und Ausführung von Bildteppichen zu vereinen trachteten und nahezu oder ganz ohne Karton direkt am Webstuhl gestalteten. Anfangs einem flächenhaften Bildaufbau in dunklen Farben zugeneigt, wandte er sich zunehmend geometrisch-kristallinen Formen zu, deren helle Farbigkeit häufig von schwarzen Konturen umrahmt war.
Fritz Riedl gehört zu jenen bildenden Künstlern, die in den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit ihrer Arbeit dazu beigetragen haben, das Bild des wieder erstandenen Österreich im Rahmen einer völlig neu ausgerichteten, sich zum Teil an internationalen Vorbildern orientierenden Kunst mitzubestimmen. Schon 1949 beschloss der Gütersloh-Schüler Riedl, fasziniert von einer Ausstellung moderner französischer Gobelins, sich dieser Technik zuzuwenden und es dauerte nicht sehr lange, bis sich - auch internationaler - Erfolg in zahlreichen Ausstellungen und bedeutenden Aufträgen niederschlug. Die Bildteppiche nach eigenen Entwürfen stehen für eine eigene, der Vorlage nicht sklavisch folgende, abstrakte "Malerei", während die Umsetzungen von Entwürfen anderer Künstler (Boeckl, Wotruba) Riedl als äußerst einfühlsamen, schöpferischen Interpreten zeigen.